Im Folgenden möchte ich Ihnen die amerikanische Chiropraktik vorstellen und näher beschreiben. Der Ursprung der Chiropraktik liegt in den USA, was den Namen amerikanische Chiropraktik erklärt. Aufgrund der internationalen Verbreitung wurden Techniken weiterentwickelt oder umstrukturiert: jeder Therapeut entwickelte im Laufe der Zeit eigene, leicht abgeänderte Verfahren. So existiert beispielsweise die Chiropraktik nach Ackermann, die Chirotherapie oder auch nur die Chiropraktik, welche alles leichte Abwandlungen der „originalen“ Chiropraktik aus den USA sind.
 
Die traditionelle, amerikanische Chiropraktik hält sich streng an ihre Techniken und befasst sich mit der Diagnose, der Korrektur und der Vorbeugung von Funktionsstörungen und den daraus resultierenden Funktionseinschränkungen im Körper. Sie ist eine manuelle/konservative Therapie, welche ohne Medikamente oder Operationen durchgeführt wird. Die Techniken ermöglichen die Behandlung diverser Erkrankungen, wie bspw. Kopfschmerz, Migräne, Schwindel, Rückenschmerzen, Schulter- und Armbeschwerden, Hüft- und Kniebeschwerden und vieles mehr. Ebenso ist die Therapie vom Alter völlig unabhängig: von Jung bis Alt.
 
Entgegen bekannter Meinungen werden bei der amerikanischen Chiropraktik keine Gelenke „ausgeleiert“ oder Gefäße und Wirbel verletzt. Ganz im Gegenteil: die traditionelle Form der Chiropraktik distanziert sich völlig von brutalen Dehnungen, Streckungen oder der Arbeit mit mechanischen Geräten. Die von den „Doctors of chiropractic“ definierte manuelle Medizin ist eine sanfte Therapie, welche zusätzlich schmerz- und gewaltlos ist. Ebenso möchte ich das Vorurteil entkräftigen, dass Chiropraktik das Schlaganfallsrisiko steigert. Diese Behauptung konnte wissenschaftlich nie belegt werden und wurde in meiner jahrelangen Praxis weder von mir noch von meinen Kollegen beobachtet.

Ich selbst praktiziere die amerikanische Chiropraktik nach L. Dean Kirchner DC. Kirchner (17.06.1933 – 23.07.2017) war in den USA Doktor der Chiropraktik und Vorstandsmitglied der chiropraktischen Gesellschaft in Kansas. In Deutschland lehrte er in zahlreichen Seminaren seine Techniken und Griffe. Diese waren eine persönliche Auswahl seinerseits, welche besonders Wirbel- und Bandscheibenschonend waren und gleichzeitig den größten positiven Effekt zeigten. Kirchner selbst lernte (unter anderen) von Chiropraktiker-Koryphäen wie B.J. Palmer, Thompson oder Kevin G. Hearon.

Begründer der amerikanischen Chiropraktik war Daniel David Palmer aus Davenport in Iowa (USA), der im Jahre 1895 seine Angestellten durch Zufall mittels starker Impulse (Schlag mit der Handkante oder Faust, nicht eindeutig) von Ihrer Schwerhörigkeit befreite.

Daraufhin entwickelte er Techniken, um mittels Dorn- und Querfortsätzen (welche als Hebel verwendet wurden) verschobene Wirbel wieder in ihre natürliche Position zu bewegen. Diese Techniken wurden im Laufe der Zeit weiterentwickelt und präzisiert. Im Gegensatz zur heutigen, gängigen Praxis war die damalige Chiropraktik noch recht brachial.

Das Wort „Chiropraktik“ setzt sich aus den altgriechischen Wörtern „cheir“=Hand und „praxis“=Tätigkeit zusammen. Demnach bedeutet Chiropraktik sinngemäß „mit der Hand getan“.

Das Grundprinzip der amerikanischen Chiropraktik baut auf der wissenschaftlichen Erkenntnis auf, dass das Nervensystem jede Funktion, jedes Organ und jede Zelle im Körper steuert und kontrolliert.

Der Hauptnervenstrang und dessen Abzweigungen entspringen dem Gehirn und verlaufen durch die Wirbelsäule nach unten. Werden nun ein oder mehrere Wirbel aus ihrer ursprünglichen, gesunden Lage gebracht (meist durch äußere Gewalteinwirkung) können Nervenstränge eingeklemmt werden wodurch die Funktion der Nerven, als auch die zu versorgenden Organe beeinträchtigt werden können. Dieser Prozess ist schleichend: die Schmerzen treten also oftmals erst später auf, was eine Zuordnung erschwert.

Hier kann der Chiropraktiker mit gezielten Griffen Abhilfe schaffen, indem er verschobene Wirbel in ihre Ausgangsposition bewegt und somit verklemmte Nerven befreit. Damit unterstützt der Therapeut durch leichte Anstöße des Wirbels die Aktivierung der Selbstheilungskräfte des Körpers, um letztendlich zu seinem gesunden Zustand zurück kehren zu können.

Die Behandlungsdauer hängt von verschiedenen Faktoren ab: wie lange liegen die Beschwerden vor? Wie intensiv sind sie? Wie alt und groß ist der Patient und wie groß ist sein Heilungswille? In der Regel kann mit zwei oder drei Behandlungen ein wesentlicher Erfolg erzielt werden, jedoch gibt es auch Fälle, bei denen Patienten über mehrere Monate ein bis zwei Sitzungen pro Woche benötigen.

  • ‣ Ischias Schmerz
  • ‣ Rückenschmerzen, Lumbago (Hexenschuss)
  • ‣ Kopfschmerzen und Migräne
  • ‣ Tinnitus
  • ‣ Gelenkbeschwerden und Arthrose
  • ‣ Rheumatische Beschwerden
  • ‣ Bewegungseinschränkungen
  • ‣ Bandscheibenbeschwerden
  • ‣ Karpaltunnelsyndrom
  • ‣ Tennisarm
  • ‣ Nervale Beschwerden wie Missempfindungen oder Kribbeln am Körper
  • ‣ Konzentrationsstörungen
  • ‣ Abgeschlagenheit und Müdigkeitsgefühl
    und vieles mehr.